Wenn Border Collie Welpen nicht das Leben lernen - Infos vom Züchter

neugierige Welpen draussen
Border Collie Welpenrudel

In den ersten 16 Wochen spielt sich die Lern- und Prägungsphase der Welpen ab. Egal, was der Border Collie Welpe in dieser Zeit lernt; er wird es ein Leben lang behalten. Problematisch sind die Dinge, die er in dieser Zeit nicht lernt - sie müssen ihm mühsam beigebracht werden und es kann immer wieder passieren, dass er sie wieder vergisst.

Leider kommt es immer wieder vor, dass der Wunsch da ist, einfach mal so einen Wurf Welpen zu haben. Oder man denkt, dass man mit Welpen gutes Geld verdienen kann, ohne sich um die Tiere zu kümmern. Da spielt dann der Gedanke mit, dass die Hunde ja von selber gross werden! Dazu eine kleine Geschichte:

Border Collie Hilferuf

Vor kurzem ereilte uns ein Hilferuf. Jemand - es war kein Border Collie Züchter im wörtlichen Sinne.. - fand für seine Border Collie Welpen keine Abnehmer, und es gab noch eine weitere Border Collie Hündin, die so schnell wie möglich weggegeben werden sollte; sie war tragend.

Bei solch einem Hilferuf entstehen natürlich Emotionen, die auch verarbeitet werden müssen, denn man weiss nicht genau, was einen erwartet. Mit dementsprechenden Überlegungen fuhr ich zu der mir angegebenen Adresse. Als ich eintraf, hörte ich schon lautes Gebell aus dem angrenzenden Stall. Was würde mich dort erwarten? Schnell hatte ich Gewissheit; im Stall sah ich drei Border Collies an Kuhketten kurz angebunden, unter anderem den Vater der Welpen; er war nicht bei den Kleinen. Die angeblich erst neun Wochen alten Border Collies waren zusammen mit der Mutterhündin in einem nicht gesäuberten Stallbereich.

Die Welpenmutter hatte keine Rückzugmöglichkeit, dementsprechend genervt war ihr Auftreten. Die Border Collie Welpen waren mindestens schon zwölf Wochen alt und hatten nie was anderes als diesen Raum gesehen. Eine Sozialisierung und Gewöhnung an die täglichen Dinge des Lebens hatte nicht stattgefunden. Es war wirklich kein schönes Bild, das sich mir bot, so sollte kein Hund - und schon gar kein Border Collie - leben müssen. Auf eine Anmerkung meinerseits kam die Antwort, dass es ja Border Collies sind, die wären doch so intelligent, dass sie alles schnell lernen würden. Mit anderen Worten, die Border Collie Welpen sollten verkauft werden und die komplette Arbeit sollte dem späteren Besitzer aufgebürdet werden. Egal, wer sich mit so einem Welpen beschäftigt, er muss mit vielen verlorenen Nerven, einem immer ängstlich bleibendem Hund, hohen Tierarztkosten und eventuell für immer bleibenden Krankheiten und Schäden rechnen.

Angeblich vorhandene Impfausweise bekam ich nicht zu sehen.

Nun bat ich darum, die zusätzlich vorhandene tragende Border Collie Hündin sehen zu dürfen. Sie war in einem separaten Raum wo ich nicht hin durfte. Die Hündin wurde mir an der Leine gebracht. Sie war sehr ängstlich, ließ sich kaum an der Hüfte anfassen. Sie setzte sich hin, sobald man sie an der Hüfte streicheln wollte. Auf meine Frage der Stubenreinheit wurde gesagt, dass sie nicht in den Zwinger (!!) macht, in der Wohnung war sie noch nie gewesen. Nach einigem Nachfragen stellte sich heraus, dass die Border Collie Hündin zwei Jahre alt ist, aber erst ein Jahr auf dem Hof lebt. Sie sollte wohl für Border-Collie-Nachschub sorgen. Lästig wurde die Hündin nun, da die Besitzer merkten, dass sie die Welpen nicht losbekamen.

Zum Glück wandelt sich hier auch das Verständnis zukünftiger Hundebesitzer. Inzwischen ist häufig bekannt, dass ein Welpenkauf aus Mitleid sehr viele Sorgen und Probleme mit sich zieht und die Freude über das neue Familienmitglied schnell vollständig verloren gehen kann. Oftmals ist die Familie dermaßen überfordert, dass diese Hunde im Tierheim landen.

Nun stellt sich die berechtigte Frage, was für einen Welpenkauf wichtig ist:

Kriterien beim Welpenkauf

Welpensozialisierung
Welpen lernen das Leben
Hier sei als allererstes gesagt, dass der Border Collie ein hochintelligenter Hund mit einer schnellen Auffassungsgabe ist. Gleichzeitig ist er jedoch sehr sensibel. Daher müssen Border Collies lernen zu Lernen und zwar ab dem Tag der Geburt.

Ein Border Collie Welpe, der nur im Stall oder im Zwinger aufwächst, ist ängstlich und zurückhaltend, wenn er in sein neues Heim kommt. Dies kann ein Leben lang anhalten; immer neue "Gründe" werden für den Border Collie gefunden, um Angst zu haben. Diese immer neu entstehenden Situationen bedeuten nicht nur für den Hund Stress, sondern auch für seinen Besitzer. Natürlich muss sich jeder zukünftige Border-Collie-Besitzer fragen, wozu sein Border Collie eingesetzt werden soll.

Wenn der Hund hüten darf oder auf einem Bauernhof leben wird, ist es kein Problem, wenn der Welpe mit Schafen oder Pferden und Kühen groß wurde. Im Gegenteil, so hat der Border Collie seid Geburt sein zukünftiges Arbeitsgebiet kennen gelernt. Wird der Welpe allerdings Familienhund mit sportlichen Aktivitäten- sogar Kinder leben im Haus - wäre es unvernünftig, einen Welpen zu kaufen, der fast nur Tiere kennt. Schnell kann es passieren, dass die Kinder zum neuen Hüteobjekt werden oder bei den nächsten Spaziergängen alles interessant ist, was sich bewegt. Da kann es dann auch mal schnell passieren, dass der nächste Jogger einen ungewollten Begleiter an seinen Hosenbeinen hat.

Ein Border Collie Welpe wird groß

Huendin saeugt Welpen
Hündin und neugeborene Welpen
Hat die Hündin eine vernüntige Welpenbox die sauber ist und im Haus bei der Familie steht?

Hat die Border Collie Hündin die Möglichkeit, sich auch einmal zurückzuziehen? Darf auch der Border Collie Rüde jederzeit zu den Kleinen?

Er spielt für die Sozialisierung eine entscheidene Rolle. Ein Rüde erzieht gerecht, aber mit Konsequenz.

Hier lernen die Border Collie Welpen alle Regeln des Komunizierens untereinander. Dies führt dazu, dass der Welpe auch mit fremden Hunden, die richtiges Verhalten kennen, gut zurechtkommt.

Welpenbesuch

Welpen ziehen aus
sozialisierte Border Collie Welpen
Dürfen Sie die Welpen besuchen kommen? Dürfen die Welpen raus? 

Lernen die Kleinen die täglichen Dinge in einem Haushalt kennen, sodass sie im neuen Heim nicht wimmernd und zitternd vor Angst unter der nächsten Bank liegen, wenn die Dunstabzugshaube, die Spülmaschiene oder der Staubsauger läuft?

Bekommen Sie Fragen ausreichend beantwortet? Kennt der Welpenbesitzer seine Border Collie Aufzucht und kann Ihnen zu jedem einzelnen etwas über den Charakter sagen? Kennt er seinen Tierarzt zu dem er ja möchte, um die Welpen impfen zu lassen? Gibt der Welpenbesitzer die Welpen nicht vor der achten Lebenswoche ab? Ist er bereit, den Welpen auch einige Tage länger bei sich zu behalten, damit er bei Ihnen den bestmöglichen Start bekommt?

Wie schon erwähnt, sind die ersten Lebenswochen die wichtigsten in dem Leben eines Welpen.

Ihr Welpe zieht um

Welpe zieht ein
Welpe im neuen Heim
Für die erste Lern- Und Prägephase ist die Geburtsstätte des Welpen verantworlich, sobald der Hundewelpe bei Ihnen einzieht, müssen Sie ihm helfen, ein gut sozialisierter Hund zu werden, der Freude am Leben hat. Scheuen Sie die Verantwortung nicht, Sie werden auf Dauer einen fröhlichen und lernbereiten treuen Begleiter an Ihrer Seite haben, der dem täglichen Leben die nötige Würze verleicht.

Und das ist manchmal sprichwörtlich zu verstehen, schließlich freut sich jeder Welpenbesitzer überaus, wenn der vierbeinige Sprössling gerade mal den liebgewonnen Holzpfefferstreuer in seine spänigen Einzelteile zerlegt hat.

Gewöhnen Sie ihn an fremde Hunde. Hierzu bietet sich zum Beispiel eine Hundeschule an, die Welpenkurse gibt. Wenn Sie mit ihrem Kleinen draussen unterwegs sind und es begegnen Ihnen Menschen mit Hunden, fragen Sie, wie der fremde Hund auf Hunde reagiert, bevor Sie Ihren Welpen zu ihm lassen. So vermeiden Sie negative Erfahrungen für den Kleinen.

Border Collie mit Katze
Katz und Hund gemeinsam zweisam
Oder an Katzen. Auch hier lernt der Border Collie Welpe sehr schnell, wenn er es gewöhnt ist, neue Dinge kennenzulernen. Der Welpe wird ohne Vorbehalte an das neue Familienmitglied herangehen. Eher ist es die Katze, die Vorbehalte hat.