Designerhund alter oder neuer Trend?

Hybridhund
spielendes Welpenbaby

Wenn mehrere Rassen gekreuzt werden, handelt es sich schlicht und ergreifend um einen Mischling. Doch dieser Begriff passt nicht mit der Philosophie einer Hybridhundzüchtung zusammen. Ein Mischling entsteht eher durch Zufall; zwei Hunde unterschiedlicher Rassen finden sich so toll, dass in einem unbewachten Augenblick Welpen entstehen. Ein Hybridhund ist eine geplante Verpaarung von zwei verschiedenen Rassehunden. Die beiden reinrassigen Hunde werden sorgfältig ausgewählt, da nur die besten positiven Eigenschaften weitergegeben werden sollen.

Da quasi ein von Menschenhand geplantes Design stattindet, werden die geborenen Hybriden als Designer-Hunde bezeichnet.Solch ein Designerhund hat häufig ein ausgeglichenes Erscheinungsbild, da die Rassemerkmale beider Elterntiere zu gleichen Teilen auftreten. Auch ist die Fitness dieser Tiere überdurchschnittlich. Weder das Erscheinungsbild noch die Fitness ist erblich, würde mit diesen Tieren weitergezüchtet, wären bei den Welpem wahre Überraschungspakte zu erwarten. Daher sollte ein Hybridhund nicht zur Zucht eingesetzt werden, ein Umstand, der gerne ausser acht gelassen wird.

Der Begriff Designerhund hat sich inzwischen etabliert, vermittelt er doch etwas Besonderes, Seltenes und somit Teures. Doch ist die Hybridzüchtung nichts Neues, um nur einen Hybriden zu nennen, schon Ende des 19. Jahrhunderts experementierte Howard Carnathan mit einer Kreuzung aus American Bulldog und Louisiana Catahoula Leopard Dog. Entstanden ist der Hybride Catahoula Bulldog (auch Catbull), welcher keine FCI-Anerkennung besitzt. Der Hund ist jedoch in den USA sehr bekannt (in USA ist er bei der ARF anerkannt), in Deutschland taucht er recht selten auf, da es einige Bundesländer gibt, die ihn durch den American-Bulldog-Anteil auf die Rasseliste Kategorie 2 setzen.

Manchmal kann das Verpaaren zweier gesunder reinrassiger Hunde Vorteile bringen, so gehören Kreuzungen zwischen einem Labrador Retriever und einem Pudel oder einem Golden Retriever und einem Pudel zu den vielversprechensten Züchtungen, wenn es um Allergiker-Hunde geht. Das bedeutet nicht, dass ein Labradoodle oder ein Goldendoodle automatisch allergikerfrei ist. Wer eine Hundeallergie hat, sollte zwingend von dem eventuell in Frage kommenden Welpen Speichel und Haare mitnehmen, um einen Allergietest machen zu lassen. Hier sei zu beachten, dass jeder Welpe unterschiedlich ist, nur weil auf einen Welpen beim Allergietest nicht angesprochen wird, bedeutet das nicht, dass alle anderen Welpen aus dem Wurf genauso harmlos sind.So können in einem Labradoodle-Wurf bis zu drei verschiedene Fellvarianten fallen. wobei nur zwei für Allergiker in Frage kommen.

Designerhunde bergen Überraschungen

Viele Vorteile bedeuten nicht einen Ausschluß von Nachteilen. So überschwemmen sogenannte Designerhunde momentan den deutschen Markt, weil sie "In" sind und Geld bringen. Dass diese Hybrid-Hunde oft aus dem Ausland stammen und niemand garntieren kann, dass es sich nicht einfach um irgendwelche Mischlinge - sprich keine gewollte Verpaarung zweier reinrassiger Hunde - handelt, steht auf einem anderen Blatt. Gerade die Ahnen der Hybridhunde sind so gut wie nicht nachzuvollziehen, da es für diese Mixe keine offiziellen Papiere gibt. Wer mit einem Designer-Hund sympatisiert, sollte sich die Welpen immer vor Ort anschauen, die Elterntiere begutachten und sich die Papiere selbiger zeigen lassen.

An dieser Stelle sei ausdrücklich erwähnt, dass zwei reinrassige Hunde nicht nur die guten Seiten vererben, sondern auch die schlechten. Das mögen Krankheiten, Charakterschwächen oder Verhaltensmuster sein. Nur ein Faktor ist schon schlimm genug, treffen alle drei zusammen, ist es eine Herausforderung, mit seinem Hund glücklich zu werden.